Köderfarben – Welche brauchst du wirklich? 

Wenn man sich anschaut wie groß die Palette an unterschiedlichen Köderfarben bei vielen Modellen ist, drängt sich die Frage auf: “Welche Köderfarben brauche ich wirklich?” Besonders wenn du noch nicht so lange Angelst kann diese Frage schon ein bisschen verunsichern, besonders wenn die Fische nicht so beißen wie man sich das wünschen würde. 

Dieser Artikel soll dir einen Überblick geben wie du gut starten kannst. Wenn du dich an diesen Tipps bezüglich der notwendigen Köderfarben orientierst wirst du nicht hunderte Farben brauchen, aber trotzdem für die allermeisten Fälle gut gerüstet sein. 

Besonders am Anfang braucht man nicht unzählige Farben von einem Köder. Mehr als drei oder vier Farben wirst du in den aller wenigsten Fällen brauchen. Meist ist es nicht so , dass eine genau definierte Farbe besonders gut funktioniert, sondern eine gröber abgesteckte Art von Köderfarben. 

Natürlich gibt es auch Ausnahmen die die Regel bestätigen. Ich erinnere mich an einen ganz bestimmten Tag am Gardasee an dem nur der Shadow Rap in der Farbe Haymaker funktionierte. Alles andere, selbst der gleiche Köder in ähnlichen Farben produzierte nur Nachläufer aber keine Bisse. Sobald wieder auf einen Haymaker Shadow Rap umgestellt wurde kam wieder bei jedem Wurf ein Biss. Solche Erlebnisse sind aber schon eher die Ausnahme und man kann mit gutem Gewissen mit ein paar grob definierten Farbmustern ans Wasser gehen. 

Ich teile das Thema in ein paar Köderarten auf und erkläre welche Art von Köderfarben ich davon auf jeden Fall immer dabei habe.

Twitchbaits – Welche Köderfarben brauche ich?

Ganz besonders bei Twitchbaits, oder wie die Amis sagen Jerkbaits oder Ripbaits, ist die Auswahl an Farben oft beinahe unbegrenzt. Nur Gummiköder können in der Regel mit den unglaublich breiten Farbpaletten konkurrieren. Um in den allermeisten Fällen erfolgreich zu sein wirst du aber nur drei grob definierte Köderfarben brauchen. Meine Farbauswahl mache ich Großteils von der Trübung des Wassers abhängig.

Je klarer das Wasser ist, desto natürlicher sind meine Twitchbaits. Bei extrem klarem Wasser kann man fast immer ein bisschen durch den Köder durchsehen. Die Amis nennen die durchscheinenden Farbmuster “translucent”. Das funktioniert natürlich nur bei Twitchbaits aus Plastik. Bei Twitchbaits aus Balsaholz muss ich in dem Fall auf eine möglichst natürliche Farbe ausweichen. 

Ist das Wasser normal getrübt verwende ich solide, aber auch sehr natürlich wirkende Farben. Dabei ist es für mich eher egal ob der Köder eine Fischart darstellt die es bei uns gibt oder einfach prinzipiell als realistisch durchgeht. 

Nur wenn das Wasser sehr trüb ist setze ich auf leuchtende Farben. Extrem auffällige Köderfarben wie Firetiger, Chartreuse oder ähnliches kommen nur sehr selten zum Einsatz.

Kurz zusammengefasst brauchst du also eine durchscheinende Köderfarbe, ein natürlich wirkendes, solides Farbmuster und eine sehr auffällige Farbe. Mit diesen drei grob abgesteckten Farbmustern bist du für die allermeisten Situationen gut gerüstet.

Swimbaits & Glidebaits – Welche Köderfarben brauche ich?

Swimbaits und Glidebaits kaufe ich fast ausschließlich in natürlichen Farben. Besonders Glidebaits fische ich besonders gerne bei eher klarem Wasser. Die Fische sehen die Köder schon von sehr weit her und haben, auch dank des meist eher gemächlichen Führungsstils, mehr als genug Zeit für eine genaue Inspektion.Bei Sonneneinstrahlung und sehr klarem Wasser ist ein durchscheinendes Farbmuster auf jeden Fall eine sehr solide Wahl. Der Köder wirkt dadurch nicht unnötig aufdringlich und das Sonnenlicht sorgt dafür, dass die Flanken schön aufblitzen.

Aber auch mit einem sehr realistischen Dekor das nicht durchscheinend ist machst du auf keinen Fall etwas falsch. Es ist halt nicht mehr ganz so dezent und unaufdringlich. Was die Fische lieber mögen muss ausprobiert werden.

Je schlechter die Sicht ist, desto mehr gehen meine Swimbaits und Glidebaits in Richtung solides Weiß. Solides Weiß hebt sich sehr gut ab wenn die Sichtweite nicht wirklich berauschend ist. Bei Swimbaits und Glidebaits bist du mit einem durchscheinenden Dekor, einer soliden, natürlich wirkenden Farbe und etwas das in Richtung solides Weiß geht sehr gut gerüstet.

Gummiköder – Welche Köderfarben brauche ich?

Hier ist es ganz einfach, du brauchst im Prinzip nur drei verschiedene Farbmuster für eine Grundausstattung. Etwas grelles, etwas dunkles und natürlich wirkendes und etwas helles das naturnah aussieht.

Grelle Farbmuster brauchst du, wie du dir bestimmt schon gedacht hast, besonders bei trübem Wasser. Chartreuse, Bubblegum und Motoroil sind die üblichen Verdächtigen. Motoroil leuchtet im Wasser sehr stark. Aber auch extrem dunkle natürliche Farben sind für die Fisch gut sichtbar wenn das Wasser trüb ist.

Je klarer das Wasser ist, desto natürlicher sollten die Farbmuster natürlich sind. Ob ich helle oder dunkle Köder verwende hängt  von meinem Gefühl ab. Sowohl helle als auch dunkle Köderfarben können sehr gut ziehen bei klarem Wasser.

Topwaterköder – Welche Köderfarben brauche ich?

Die klassischen Topwater Farben sind Schwarz und Weiß, oder besser gesagt Bone. Bone ist ein cremiges Weiß, dass an die Farbe eines Knochen erinnert. Besonders bei schnell geführten Walker reichen diese beiden Farben aus. Weiß oder etwas sehr helles ist eigentlich immer gut.

Je dunkler es wird, desto besser sehen die Fische schwarz, so komisch das auch klingt. Da der Abendhimmel immer noch vergleichsweise hell ist, sehen die Fische die Silhouette des Schwarzen Köders noch ziemlich deutlich. Damit ist die Grundausstattung eigentlich angeschafft. 

Natürlich stört es auch bei Topwater Ködern nicht ein Modell mit einem eher grellen Bauch zu haben, falls das Wasser sehr trüb ist. Für extrem klares Wasser ist es auch schön ein durchscheinendes Modell zu haben, wobei das schon deutlich mehr ist als du für eine Grundausstattung brauchst, denn auch Bone funktioniert mega gut in klarem Wasser.

Bei extrem langsam geführten Ködern wie Poppern ist es auch gut ein recht natürliches Farbmuster am Start zu haben. Oft wird behauptet, dass die Farbe der Oberseite eines Topwaterköders nicht wichtig ist. Dem möchte ich aber ganz klar widersprechen. Wenn man sich ansieht wie die meisten Topwater Köder im Wasser liegen ist der Rücken ganz klar sichtbar für die Fische. Besonders wenn du den Köder sekundenlang stehen lässt. Bei dieser Führungsweise ist ein eher natürliches und recht helles Froschdekor ein super Tipp.

Kommt Zeit, kommt Farbe!

Mit der Zeit werden dir diese Farbempfehlungen aus diesem Artikel sicher nicht mehr reichen. Du wirst deine eigenen Experimente starten und dein Arsenal ausbauen. Das ist auch gut und richtig so!

Auf der einen Seite gibt es nämlich Farben die in keine der genannten Kategorien fallen. Auf der anderen Seite ist es natürlich gut für spezielle Situationen spezialisiertes Werkzeug am Start zu haben. Welche Köderfarben das genau sind wird dir dein Gewässer und die Erfahrung mit der Zeit lehren.

Ich wünsche dir viel Erfolg mit deiner Grundausrüstung und viel Spaß und einen starken Geldbeutel, falls du dann doch der Sammelsucht verfällst. Einen weiteren interessanten Artikel zum Thema Farben findest du bei Uli Beyer, der zeigt wie die Farben unter Wasser wirken.


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