[Werbung] Mich und auch viele andere Angler, zieht es immer wieder an verschiedene Angelgewässer in Norditalien. Dabei geht es nicht nur um die Gewässer an sich, sondern auch um das Abschalten und das Entkommen aus dem täglichen Trott. Damit man sich schon von vornherein ein bisschen leichter tut mit der Gewässerwahl gibt es hier eine kleine Auflistung an Gewässern mit denen ich persönlich schon Erfahrungen gemacht habe.
Wenn ich an Angelgewässer in Norditalien denke, kreisen meine Gedanken hauptsächlich um die dort vorkommenden Schwarzbarsche. Die extrem spannende Angelei auf Schwarzbarsche ist bei weitem nicht das einzige was diese Gewässer zu bieten haben, aber das mit dem ich mich am meisten befasse. In Norditalien gibt es natürlich auch andere Raubfische wie Flussbarsche, Hechte, Rapfen, Welse, Zander und diverse Forellenarten sowie Döbel.
In dieser Zusammenfassung über Angelgewässer in Norditalien wird es weder konkrete Auskünfte zu den Spots geben, noch Angaben zu den jeweiligen Preisen, weil sich diese ändern können. Alle Angaben die ich mache beziehen sich auf persönliche Erfahrungen und es gibt keine Garantie darauf, dass alle Angaben zu 100% korrekt sind, da sich Schonzeiten, Pächter und ähnliches im Laufe der Zeit durchaus ändern können.
Inhaltsverzeichnis
Angel Lizenzen
Es gibt verschiedene Regionen in Italien, die alle ihre eigenen Angellizenz anbieten. Aus mehreren Geschäften und von mehreren Guides weiß ich, dass die Lizenzen aus einer Region prinzipiell auch in allen anderen Regionen gelten. Je nach Region in der du deine Lizenz kaufst, kannst du eine Lizenz Typ B oder eine Lizenz Typ D kaufen. Manche Regionen bieten keine spezielle Lizenz für Ausländer an (Typ D).
Die Kosten sind prinzipiell sehr überschaubar und man kann die Lizenzen online lösen. Auf die jeweiligen Seiten kommt man indem man auf Google „licenza di pesca“ und die jeweilige Region eintippt. Da die Lizenz nur aus einer Zahlungsbestätigung besteht, muss man zusätzlich noch einen amtlichen Lichtbild Ausweis mitführen.
In verschiedenen Regionen braucht man auch noch ein Catch Book, dass man sich in Angelläden holen kann. Hier werden die Fischgänge und Fänge eingetragen. Es kommt dann je nach Region auch noch darauf an wo man angeln möchte, ob man das Buch tatsächlich braucht oder nicht. Je nach Angelladen und Region muss man dafür noch einen kleinen Obolus entrichten oder man bekommt es ganz gratis.
Es kann auch vorkommen, dass man für gewisse Gewässer auch noch zusätzlich eine Tageskarte lösen muss. Diese bekommt man meistens auf der Gemeinde oder in den Angelläden. Für solche Tageskarten ist es oft nötig mit Bargeld zu bezahlen. Übrigens kann auch die Angellizenz für die Region Veneto offline auf der Post nur mit Bargeld bezahlt werden.
Mit der Typ B oder D Lizenz kann man alle komplett öffentlichen Gewässer beangeln. Etliche weitere Gewässer bekommt man dazu wenn man für rund 30 € im Jahr Mitglied der FIPSAS wird, dem größten Anglerverband Italiens. Auch das geht online und man kann sich die Bestätigung selbst ausdrucken. Die nötigen Infos findet man auf der FIPSAS Website.
Wenn man den Browser auf automatisches Übersetzen stellt, kann man mit den unten angeführten Webseiten recht problemlos zur eigenen Angellizenz für Italien kommen.
Region | Website |
---|---|
Lombardei | https://www.regione.lombardia.it/ |
Venetien | https://www.regione.veneto.it/ |
Angelgewässer Übersicht
In dieser Übersicht findest du nur Gewässer an denen ich schon persönlich war. Aus diesem Grund dauert es ein bisschen bis die Liste wächst, aber es handelt sich um authentische Informationen.
Region | Gewässer |
---|---|
Ligurien (nicht mehr ganz Norditalien) | Bozzi di Saudino |
Lombardei | Gardasee | Lago di Garda |
Lago di Segrino | |
Piemont | Mergozzo See | Lago di Mergozzo |
Trentino | Gardasee | Lago di Garda |
Venetien | Gardasee | Lago di Garda |
Laghetto Ca‘ Brusà | |
Pesca Sportiva Campalto |
Guides Übersicht
In der Guides Übersicht findest du Guides mit denen ich schon persönlich zu tun hatte. Mit der Zeit wird auch hier mehr zu finden sein.
Guide | Region/Gewässer | Website | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Captain Ricci | Tessin, Lago Maggiore; | captain-ricci.com | Spricht Deutsch, Englisch und Italienisch; |
M2 Bass Fishing | Lago Maggiore, Lago di Mergozzo; | facebook.com |
Gardasee | Lago di Garda
Der Gardasee ist ein sehr beliebter und oft auch dementsprechend überfüllter Urlaubsort in Norditalien. Da man dort auch super baden kann, ist dieser See nicht nur zum Angeln, sondern auch für einen Familienurlaub super geeignet. Der See gliedert sich in drei Regionen auf und gehört teilweise zu Trentino, der Lombardei und Venetien. Prinzipiell gilt die Faustregel: Je Süden, desto Bass! Hechte und Flussbarsche habe ich im Süden nur sehr vereinzelt und in eher bescheidenen Größen gefangen.
Das Angeln in den Häfen ist Großteils verboten und man muss sich gerade zu den Hauptferienzeiten mit den vielen Touristen arrangieren. Besonders die frühen Morgenstunden bieten die Möglichkeit dem Trouble ein bisschen aus dem Weg zu gehen. Ich liebe den Gardasee, aber er kann ja nach Jahreszeit und Wassertemperatur durchaus sehr anspruchsvoll sein. Es hat sich bewährt eine möglichst breite Palette an Köder mitzuführen, da sie die Bass am Gardasee extrem launisch sind und oft sehr selektiv auf eine bestimmte Art Köder reagieren, nur um ihn zur selben Zeit im nächsten Jahr komplett zu ignorieren.
Aufgrund des meist sehr klaren Wassers lohnt es sich so fein wie möglich zu angeln. Mehr als ein 0,23er FC ist am Gardasee quasi nirgends nötig, da man nicht im Heavy Cover angelt und die Steine nicht wirklich scharfkantig sind. Solange man die Schnur regelmäßig kontrolliert und weiß wie eine Bremse funktioniert ist man damit ausreichend ausgerüstet.
Um den Gardasee herum gibt es auch viele schöne Wanderstrecken, attraktive Städtchen und Freizeitparks. Man kann also nicht nur für den angelbegeisterten Teil der Familie eine perfekte Beschäftigung finden.
Laghetto Ca‘ Brusà
Der Laghetto Ca‘ Brusà in Venetien in Norditalien ist eigentlich nicht ein See, sondern es sind zwei Seen. Es handelt sich dabei um einen Paylake in dem es diverse Fischarten gibt. Die Anlage ist auffallend sauber und das Wasser ist wunderbar klar. Neben den Bass, die man im klaren Wasser sehr gut sieht, gibt es auch sehr viele Schildkröten die man beobachten kann. Vom Eingang aus gesehen im linken See gibt es Striper und Largemouth Bass und im rechten See sind Bass, wobei es sich dabei um die potentiell größeren Exemplare handelt.
Die Besitzer sind extrem freundlich und sehr zuverlässig. Je nach Wochentag und Jahreszeit muss man sich mit den Karpfenanglern arrangieren. Ich war einmal der einzige Spinnfischer mit zwei Karpfenanglern an einem Spot und anderes mal waren fünf Spots mit Karpfenanglern besiedelt, aber es waren alle sehr entspannt. Man sollte sich per Telefon oder What’sApp vor anmelden. Super ist auch, dass es einen Campingplatz für Wohnmobile, Wohnwagen, Zelte und Appartements gibt, sowie ausreichend Möglichkeiten um Kinder zu beschäftigen, falls man mit der Familie unterwegs ist. Außerdem gibt es Sitzplätze und Tische im Schatten wo man etwas essen oder trinken kann. Ich finde den Laghetto Ca‘ Brusà seh empfehlenswert.
Adresse: Via Vanzo Vecchio, 47A, 36043 Camisano Vicentino VI, Italien
Website: laghettocabrusa.altervista.org
Lago di Segrino
Der Lago di Segrino ist ein kleiner See in der Lombardei in Norditalien, den man ohne Probleme zu Fuß umrunden kann. Laut dem Fischer der den See kontrolliert ist die beste Zeit zum Bass Angeln der Sommer. Mein Versuch im Februar war nicht gerade fischreich aber dafür war die Natur und das Panorama super. Bei Tutto Spinning hat man mir aber gesagt, dass der See immer gut sei für einen schönen Bass, aber der Winter in dem eher hoch gelegenen See in Norditalien angeltechnisch schon extrem hart ist.
Strukturmäßig bietet der Lago Segrino alles was das Herzbegehrt. Es gibt Kanten, umgestürzte Bäume, Steine und eine ausgedehnte Flachwasserzone mit Schilfgürtel. Auf einer Seite gibt es nur einen Weg für Radfahrer und Fußgänger um den see und auf der anderen Seite läuft man, auf einem getrennten Fußgängerweg, der Straße entlang.
Super ist, dass der See echt problemlos vom Ufer beangelt werden kann, auch wenn extra Bootskarten verkauft werden. Die Angelkarten konnten übrigens nur bar bezahlt werden. Um dort zu angeln braucht man eine staatliche Lizenz für ein eine italienische Region, ein Catch Book der Lombardei und eine Tageskarte. Die Tageskarten gibt es zum Beispiel bei Tutto Spinning. Auch das Catch Book bekommt man dort, wenn sie nicht gerade ausgegangen sind. Die Kontrolle am Lago di Segrino hat das Catch Book nicht interessiert, aber ich würde dennoch raten eines zu holen. Der See hat sogar eine eigenen Angelwebsite.
Mergozzo See | Lago di Mergozzo
Der Mergozzo See ist ein kleiner See nahe dem Lago Maggiore in der Region Piemont in Norditalien. Es handelt sich dabei um ein sehr überschaubares Gewässer, das vom Ufer aus nur extrem begrenzt zugänglich ist und an dem es sehr viel Tourismus gibt. Außer ganz früh am Morgen ist man unter ständiger Beobachtung anderer Urlauber.
Sowohl das Städtchen Mergozzo als auch der See sind recht sauber und einladend. Der See ist ein beliebter Badesee und wird auch von extrem vielen SUPs befahren. Bei M2 Bass Fishing kann man sich ein Boot ausleihen um den ganzen See beangeln zu können oder man bringt sein eigenes Belly Boot.
Die Bass im Lago di Mergozzo sind einem extrem hohen Angeldruck ausgesetzt, da die Boote vom Lokalen Guide den kleinen See täglich umrunden. Alle gängigen Methoden und Köder sind den Fischen bereits bestens bekannt und es lohnt sich möglichst leicht und mit eher selten verwendeten Methoden wie dem No Sinker Rig zu angeln.
Zusätzlich zur staatlichen Lizenz braucht man auch noch eine Lizenz der Gemeinde Mergozzo, die man auf dem Gemeindeamt, bei M2 Bass Fishing oder im Hotel Due Palme bekommt. Die Kosten für die Ufer Lizenz sind geringer als wenn man von einem Boot, Belly Boot oder SUP angeln möchte.
Pesca Sportiva Campalto
Wenn man für das Angeln in Paylakes etwas übrig hat, ist man bei Pesca Sportiva Campalto in der Nähe von Verona gut aufgehoben. Sollte man am Gardasee absolut kein Glück haben, kann man es hier versuchen. Falls es sich um einen Familien Urlaub handelt, kann man die nicht angelinteressierten in Verona für eine Stadtbesichtigung abladen.
Der See ist klein genug, dass man die Bass auf jeden Fall findet. Aber er kann auch hier durchaus sein, dass man einen zähen Angeltag hat, da der See recht natürlich gehalten ist und sich der Fischbestand mehr oder weniger natürlich erhält. Zudem sind die Fische aufgrund des Angeldrucks mit allen Wassern gewaschen. Mit ein bisschen experimentieren findet man aber praktisch immer eine Methode die funktioniert. Es gibt Hechte und Bass sowie Karpfen und Futterfische.
An diesem See sind Widerhaken verboten und es ist Pflicht einen gummierten Kescher oder einen Kescher mit Silikon Netz zu verwenden. Drillinge sind grundsätzlich nicht erlaubt. Das Gewässer ist ein ausschließliches No Kill Revier. Das Angeln vom Belly Boot ist möglich und es gibt Verpflegung vor Ort.
Adresse: Via Acquagrossa, 37036 Loc. Campalto, San Martino Buon Albergo VR, Italien
Website: facebook.com/pesca.sportiva.campalto/
Bozzi di Saudino
Die Bozzi Di Saudino liegen in der Nähe von La Spezia in der gleichnamigen Provinz und ist ganz genau genommen nicht mehr in Norditalien. Es handelt sich dabei um alte Kiesgruben in denen es Bass gibt. Allerdings sind sie nicht einfach zu beangelt. Ich habe in vier Stunden intensiver Suche insgesamt fünf Spots gefunden an denen man das Wasser erreicht. Diese Spots sind meistens auch sehr eng und beim Werfen muss man mit dem Rückschwung echt aufpassen.
Nachdem ich auf meiner Suche auch auf ausreichend Utensilien für Drogenkonsum gestoßen bin, habe ich beschlossen dort nur am Morgen zu angeln und nicht am Abend, um das Risiko zu minimieren. Aber bei dem ganzen Dreck auf und neben den Wegen dorthin und den verfallenen Gebäuden war schon immer ein bisschen ein komisches Gefühl mit im Gepäck, auch wenn ich nie jemand Zwielichtigen gesehen habe.
Effektiv konnte ich zwei der Kiesgruben beangeln. Eine war extrem klar und nur an einem Punkt durch ein Loch im Schilf zugänglich. Es gab quasi bei jedem Wurf einen Biss, aber die Fische waren Großteils ziemlich klein. Einen wirklich besseren Fisch gab es aber nicht. Die zweite Kiesgrund die zugänglich war war eher dreckig und die Bisse kamen sehr vereinzelt, dafür gab es dort einen richtig schönen Fisch auf einen Hollow Body Frog mitten aus dem Dreck und Algen Teppich. Somit sind die Bozzi di Saudino zwar ein Abendteuer, aber eher etwas für hartgesottene Bass Angler. Das Catch Book braucht man laut der Besitzerin des lokalen Ladens dort nicht unbedingt, sondern nur in den Flüssen. Mir hat sie 15 € Service Gebühr abgeknöpft für das Catch Book.
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