No Sinker Rig

[Werbung] In Japan wird das No Sinker Rig aktuell immer wieder als das Nonplusultra an Finesse Rigs gepriesen. Dabei kann man das No Sinker Rig durchaus mit anderen Rigs verwechseln, weil die Gemeinsamkeiten mit anderen Rigs schon sehr markant sind. Wo aber die Unterschiede liegen die das No Sinker Rig so einzigartig machen und was die entscheidenden Stärken sind erfährst du in diesem Artikel.

Es fasziniert mich immer wieder die Feinheiten und die Möglichkeiten eines neue Rigs zu kennenzulernen. Ich finde es spannend immer neue Wege zu finden Fische zu überlisten, besonders wenn dadurch neue Spots eröffnet werden oder die Möglichkeit besteht alte Techniken durch etwas neues zu ersetzen. Wenn das neue Rig dann auch noch Müll und Geld spart ist das noch viel schöner!

Achtung Verwechslungsgefahr

Wenn man No Sinker Rig hört denkt man vielleicht auch an das Weightless Rig, das Wacky Rig oder eventuell sogar an das Double Fluke Rig. Das Double Fluke Rig beschränkt sich aber auf sogenannte No Action Gummifische die dort gemeinsam ein attraktives Spiel entfalten. Beim Wacky Rig braucht man eher längliche, wurmförmige Köder die mittig geriggt besonders schön spielen. Bei einem klassischen Weightless Rig kann fast alles verwendet werden von einem Finesse Worm, über einen Bug, eine Craw bis hin zu einem klassischen Gummifisch, die Möglichkeiten sind quasi unbegrenzt. Solange sich der Köder ohne zusätzliches Gewicht perfekt werfen lässt.

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Aber das No Sinker Rig ist da deutlich spezifischer was die Köder betrifft. Es gibt nur eine sehr begrenzte Auswahl an Ködern die so funktionieren wie es gedacht ist wenn man in Japan von einem No Sinker Rig redet. Da die Anforderungen an den Köder sehr genau definiert sind, ist es kaum möglich im Köderdesign weit von den Klassikern abzuweichen. Wenn ein Bait zu grob von der Norm abweicht, wird er die nötigen Anforderungen nicht mehr erfüllen können. Aber auch kleine Unterschiede im Design oder der können sich deutlich bemerkbar machen.

Der Aufbau des No Sinker Rigs

Für ein No Sinker Rig brauchst du außer der Rute, der Rolle und der Schnur nur noch einen Offset Haken und einen sehr speziellen Gummiköder. Im Prinzip knotest du deinen Offset Haken ganz normal an die Schnur an. Danach ziehst du den gewünschten Köder so auf den Offset Haken auf wie du das bei jedem Gummikrebs machen würdest, falls du kein Backslide Rig bauen willst. Die Hakenspitze schaut also zum Kopf hin und die Öse und die Schnur tritt beim Hinterleib aus.

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Viel einfacher kann ein Rig wirklich nicht aufgebaut sein. Doch gerade diese Einfachheit macht einen wesentlichen Teil des Reizes und der besonderen Eigenschaften dieses Rigs aus. Weniger ist eben oft doch mehr!

No Sinker Rig Köder

Die Auswahl der verschiedenen Köder ist zwar etwas weniger unüberschaubar als für andere Rigs, aber es gibt mittlerweile doch schon sehr viele Köder die speziell für das No Sinker Rig entworfen wurden. Was alle diese Köder gemeinsam haben ist ein extrem hoher Salzanteil. Wenn es Ärmchen, Scheren oder Beinchen gibt sind sie so dezent wie möglich gehalten. Oft wird einfach komplett auf alles verzichtet was vom eigentlichen Körper absteht.

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Durch den exzessiven Salzgehalt in den Ködern für das No Sinker Rig sind die Baits extrem schwer, gemessen an ihrem Volumen. Einer der berühmtesten Baits, der DEPS Cover Scat bringt es bei 4 Inch Länge auf stolze 26 g Eigengewicht und da kommt dann auch noch das Gewicht des relativ großen Hakens dazu. Der zierlichste No Sinker Rig Köder den ich besitze ist der Geecrack IMO Ripper mit 1.5 Inch Länge und 2 g Gewicht. Dazwischen gibt es eine vielfältige Auswahl an möglichen Ködern für jeden Geschmack.

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Der hohe Salzanteil beschränkt zwar die Lebensdauer der Gummimischung ein kleines bisschen, aber er bietet auch mehrere Vorteile. Beim Heavy Poop und ähnlichen Ködern reden wir von einem Salzanteil von etwa 30 Prozent. Dadurch fliegen die Köder extrem gut ohne zusätzliches Gewicht. Auch die Sinkgeschwindigkeit ist so schnell, dass man sie deutlich tiefer anbieten kann als zum Beispiel einen Yamamoto Senko, der auch oft unbeschwert gefischt wird.

Bei einem klassischen Senko ist etwas bei drei Metern Schluss mit lustig, aber einen der extrem salzigen No Sinker Baits kann man auch ohne Probleme in Tiefen über zehn Metern anbieten. Dabei sprechen wir natürlich nicht von den aller kleinsten Varianten. Aber darauf kommen wir später noch einmal zurück.

No Sinker Rig Köder für Flussbarsche

Wie so oft wurde auch dieses Rig eigentlich für Bass entwickelt. Aber es gibt auch zahlreiche Köder die sich von der Größe her für unsere Flussbarsche eignen. Ich rede hier nicht von 40 Plus Barschen, sondern von ganz normalen Größen ab 20 oder 25 cm die fast überall vorkommen. Auch für diese Fische gibt es eine ganz Anzahl an No Sinker Rig Ködern die ich empfehlen kann. Auch wenn das Angebot etwas überschaubarer ist, ist es immer noch recht reichhaltig.

Deps Cover Scat

Der Cover Scat von Deps ist der erste Köder an den man beim No Sinker Rig im allgemeinen denkt. Die kleinste Version des Klassikers ist mit 2.5 Inch und 6,6 g perfekt für mittlere und große Flussbarsche geeignet. Wenn man Freude an vielen ausgeklügelten Features hat ist dieser No Sinker Rig Köder genau die richtige Wahl für dich!

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Geecrack IMO Ripper

Die zwei kleinen Versionen des IMO Rippers von Geecrack sind mit ihren 4 cm und 6 cm Länge perfekt für unsere Barsche. Wobei schon gesagt werden muss, dass der ganz kleine IMO Ripper deutlich kleiner ausfällt las man sich vorstellt, wenn man 4 cm liest. Als Startgröße würde ich auf jeden Fall die 6 cm Version empfehlen.

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Gary Yamamoto Tailless Grub

Der Tail Less Grub von Gary Yamamoto ist in verschiedensten Versionen zu finden. Bis hinauf zur 6 cm Version (2 3/8 Inch) kann ich den Köder für Flussbarsche uneingeschränkt empfehlen. Es gibt noch größere Versionen, aber dafür sollten schon regelmäßig Barsche über 40 cm in deinem Gewässer vorkommen.

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Tiemco ISM Rocket Bug

Der Rocket Bug hat 43 mm und ist damit perfekt für Barsche jeder Größe. Durch die vier kleinen Flügelchen gleitet er schön wenn er leicht angezupft wird. Ich habe damit schon viele unserer heimischen Barsche gefangen. Auch wenn du eine eher kleinwüchsige Population in deinem Gewässer hast, ist dieser Köder sehr zu empfehlen.

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Fish Arrow Heavy Poop

Der kleine Heavy Poop mit 3 Inch ist für mittelgroße Barsche ab 30 cm eine gute Portion. Aber für die große Version mit ihren 3,6 Inch braucht es dann schon einen fetten Flussbarsch, weil die Mischung auch etwas Kraft und Gegendruck braucht um den Haken sicher zu setzen.

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Jackall Cover Craw

Jackall hat mit der Cover Craw in 3 Inch und 2 Inch einen sehr barschtauglichen No Sinker Rig Krebs am Start. Der Bait wurde eigentlich für das Backslide Rig entworfen, aber er funktioniert mehr als super am No Sinker Rig. Ich persönlich mag ihn sogar lieber am No Sinker Rig als am Backslide Rig.

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Jackall WamWam

Der Jackall WamWam, in der größeren Version, ist für unsere Barsche absolut perfekt. Er lässt sich super werfen und hat noch viele kleine Beinchen die beim Fall durch die Wassersäule für ein bisschen Bewegung sorgen. Vom Erscheinungsbild her erinnert er sehr an eine Larve oder ein Insekt. Mit den ganzen Anbauten ist der WamWam zwar kein klassischer Kackwurst Köder, aber er wurde für das No Sinker Rig entwickelt.

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Imakatsu Fula Shrimp

Die Fula Shrimp von Imakatsu fällt mir ihren Fransen ein bisschen aus der Reihe. Bei der Führung lebt dieser Köder wirklich mehr oder weniger nur vom Fall. Das macht der spezielle No Sinker Rig Köder dafür umso souveräner. Für das abfischen von Stegen und Booten ist die Fula Shrimp ein heißer Tipp auf Flussbarsche.

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Das No Sinker Rig am Wasser

Das Angeln mit dem No Sinker Rig kann, je nach Tiefe des Angel Spots, durchaus als Geduldsprobe gewertet werden. Auch wenn die Köder sehr weit fliegen und schnell sinken, fallen sie dennoch nicht so schnell durch die Wassersäule wie ein Köder mit einem Jig oder Bullet als Beschwerung.

Stärken des No Sinker Rigs

Gegenüber einem Senko oder einem ähnlichen Soft Stickbait ist das höhere Gewicht eines No Sinker Rig Köders oft ein Vorteil. Man kann deutlich größere Wurfweiten erzielen und so auch Fische erreichen die man mit einem unbeschwerten Soft Stickbait nie im Leben erreichen würde.

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Die No Sinker Rig Köder sind alle für die Verwendung mit einem Offset Haken gedacht. Somit sind Hänger sowieso schon recht selten. Da aber auch das Gewicht fehlt, wird die Hänger Gefahr noch weiter minimiert. Wo kein Gewicht ist, kann es sich auch nicht in Steinspalten festsetzen.

Solange man schaut, dass die Hakenspitze ganz leicht in der „Haut“ des Köders versenkt ist, kann man mit einem No Sinker Rig richtige Ködergräber beangeln. Mit etwas Fingerspitzengefühl lässt sich so ein Köder perfekt durch Äste und Totholz schleifen, ohne Hänger zu produzieren. Aber auch Steinspalten in Uferböschungen und ähnlichem, die ständig Jigs fressen, sind kein Problem mehr. Ich habe noch fast keine No Sinker Rig Köder in Ästen verloren und noch nie einen an eine Steinspalte geopfert. Der unbeschwerte Softbait am Offset Haken legt sich so sanft in die Steinspalten, dass er sich nicht festsetzt.

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Bekannte Ködergräber können so ohne große Bedenken beangelt werden. Für mich trägt es einfach deutlich zum Angelspaß bei wenn ich nicht dauernd neue Köder anbinden muss. Außerdem schont es die Umwelt und das Budget wenn man nicht Millionen Köder am Tag verangelt.

Außerdem hat man mit einem Köder der extra für das No Sinker Rig gebaut ist in unseren Breiten auf jeden Fall einen Köder am Band den noch die wenigsten Fische gesehen haben. Durch die auffällige Unauffälligkeit scheuen sich nämlich die meisten so einen Köder der absolut nicht spannend aussieht überhaupt zu auszuprobieren.

Die auffällige Unauffälligkeit ist übrigens nicht nur für den Angler so wahrnehmbar. Auch eher vorsichtige und verprellte Fische lassen sich durch die, je nach Führungsstil, extreme Passivität des Köders überzeugen. Ich hatte schon auffällig viele Bass, aber auch Flussbarsche, die einen der nach Kackwurst aussehenden No Sinker Rig Baits in einer langen Pause vom Grund aufgesammelt haben.

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Kenta Kimura der Köder für Deps designt hat in einem Interview ziemlich viel über den Deps Cover Scat erzählt. Er meinte, dass im Lake Biwaa in Japan 50 – 60 % der Bass auf den Cover Scat gefangen werden. Ob die Zahlen genau stimmen sei dahingestellt, aber was er zu sagen hat ist interessant und es ist absolut unbestritten, dass No Sinker Rig mit den dazugehörigen Ködern funktioniert. Ob man einen Cover Scat oder eine der vielen Alternativen verwendet halte ich persönlich für nebensächlich. Andere Baits funktionieren absolut super, auch wenn der Cover Scat schon mit extra vielen Features ausgestattet ist, die viel Entwicklungsarbeit und Liebe zum Detail zeigen.

Führung des No Sinker Rigs

Es gibt im Prinzip drei verschiedene Führungsmöglichkeiten für das No Sinker Rig. In großen Tiefen muss man ein bisschen darauf achten den Köder nicht zu schnell zu führen, damit er nicht zu weit vom Boden aufsteigt. Wenn ich große Tiefen sage, dann meine ich auch große Tiefen! Kenta Kimura meinte, dass der Lake Biwaa – für den der Cover Scat eigentlich entworfen wurde – schwieriges Terrain sei. Es gebe viele Off Shore Strukturen, wie zum Beispiel versunkene Gebäuderuinen in denen man viele Hänger hat. Durch die vorhin besprochenen Eigenschaften kann man die Hänger vermeiden, aber Geduld braucht man dennoch für die Führung und für das Absinken.

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Kenta Kimura sagte, dass sie die No Sinker Rigs bis zu zehn Minuten sinken lassen. Bei einem großen Cover Scat mit 4 Inch und 26 g Gewicht ist das schon eine Hausnummer. Wobei es sich hier nicht um die reine Sinkzeit des Köders handelt. Oft warten die Japaner auch ab bis die Fluorocarbon Hauptschnur mehr oder weniger am Gewässerboden liegt, damit der Köder bei der Animation nicht gleich wieder aufsteigt.

Ob die zehn Minuten gemessen oder gefühlt sind ist eigentlich sogar Nebensache, es zeigt aber auf jeden Fall, dass die Japaner das No Sinker Rig teilweise wirklich tief anbieten. Sie angeln es oft viel tiefer als das mit einem herkömmlichen unbeschwerten Softbait überhaupt möglich wäre.

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Die wohl einfachste Führung ist ein ganz einfaches und sehr langsames Schleifen des Köders. Dabei muss man wirklich langsam sein, damit der Köder nicht vom Gewässerboden abhebt. Es dürfen gerne auch längere Pausen eingefügt werden. Es ist mir schon oft passiert, dass Fische den Bait aufgesammelt haben obwohl er gefühlt schon etliche Sekunden absolut regungslos war. So langsam und langweilig zu präsentieren ist für manche Nerven eine Zerreisprobe. Aber die Bisse sind dafür umso mehr Belohnung und der absolute Hammer, wenn man plötzlich merkt, dass sich die Schnur langsam zu bewegen beginnt obwohl man selbst absolut nichts macht.

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Es ist auch möglich das langweile Schleifen des Köders und die langen Pausen mit ein paar Twitches aufzupeppen. Dabei schlägt man während einer Pause in die lockere Schnur. Dadurch springt der Köder vom Gewässergrund hoch, wie ein flüchtender Krebs, um dann wieder nahe seinem Startpunkt zu landen. Das kann einen Räuber davon überzeugen, dass er jetzt oder nie zuschlagen muss, vor der Leckerbissen für immer verschwunden ist.

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Die dritte Möglichkeit ist am schwierigsten zu managen. Durch ganz kleine vorsichtige Twitches in die lockere Schnur kann man die No Sinker Baits, ähnlich wie einen Topwater Stickbait, Walk The Dog führen. Dabei funktionieren die Köder ohne Beine und Scheren deutlich besser als die detaillierteren Versionen. Man muss aber sehr vorsichtig und gefühlvoll sein, damit der Köder nicht zu weit vom Grund abhebt. Wenn man es schafft möglichst nahe am Grund zu bleiben ist die Führung am effektivsten, auch wenn man natürlich auch im Mittelwasser Bisse bekommen kann.

Natürlich sind der Phantasie auch beim No Sinker Rig keine Grenzen gesetzt. Wenn du eine Idee hast wie du es noch führen könntest ist es auf jeden Fall wert auszuprobieren ob sie funktioniert. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß und Erfolg mit deinen Experimenten.


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