[Werbung] Der Shimano Gravitator ist ein Glidebait den es bei uns offiziell noch nicht gibt. In Japan und den USA ist er schon seit einiger Zeit auf dem Markt und darum habe ich mir vorsichtshalber einen Gravitator geholt. Gerade bei den aktuellen technologischen Fortschritten die Shimano in der Swimbait Kategorie auf dem Markt gebracht hat, darf man mehr als nur ein bisschen gespannt sein. Alles was wichtig ist erfährst du in diesem Testbericht.
Im Gegensatz zum dreiteiligen Shimano Bantam Armajoint, der damit eher in die Kategorie der mehrteiligen Swimbaits fällt, ist der neuere Shimano Gravitator 220 ein klassischer, zweiteiliger Glidebait. Dennoch hat es sich Shimano Japan nicht nehmen lassen einige technische Feinheiten einzubauen und auch das Aramjoint System noch einmal komplett zu überholen.
Inhaltsverzeichnis
Optik des Shimano Gravitator 220
Wie bereits erwähnt hat der Gravitator ein mehr oder weniger klassisches Erscheinungsbild und unterscheidet sich optisch nicht extrem vom den Typischen Vertretern seiner Köderklasse. Optisch erwähnenswert sind vielleicht die beiden viereckigen Löcher im Gelenk. Diese braucht es damit das neue Klappsystem perfekt funktionieren kann.
Ansonsten sieht der Glidebait von der Form her einen ganz normalen Köderfisch, wie zum Beispiel einem Rotauge, recht ähnlich. Wer den Shimano Bantam Armajoint angelt, bemerkt vielleicht auch, dass die Glidebait Version deutlich hochrückiger ist. Dennoch ist sie noch nicht so hochrückig, dass sie als klassischer Bluegill Swimbait gelten würde und für Hechte schwer zu fressen wäre.

Beim Kopfbereich hat sich Shimano besonders Mühe gegeben. Es gibt viele schöne und auch sehr lebensecht designte Details, die den Glidebait zu etwas machen was man gerne ansieht. Diese Details sind nicht nur aufgemalt, sondern in den Rohling eingearbeitet. Zudem sind auch schöne, große 3D Augen vorhanden.
Die Flanken vom Shimano Gravitator sind sehr flach gehalten und der Übergang zum Bauch und zum Rücken hin ist zwar leicht abgerundet, aber doch eher auf der zackigen Seite. Man findet auch hier aufwändige Details wie zum Beispiel ein Schuppenmuster und auch einen Seitenlinie. Diese Liebe zum Detail macht den Gravitator echt schick.
Von oben gesehen kann man die flachen, geraden Flanken auch sehr gut erkennen. Die Körperform ist schon eher auf der realistischen Seite und könnte ganz gut der von einer Rotfeder oder einem Rotauge entsprechen. Man erkennt auch sehr schon die Form des Gelenkes. Der vordere Teil ist beinahe gerade, wobei der hintere Teil eine leichte V-Form hat.
Neben der Rückenflosse sind auch noch zwei Schwanzflossen und eine Afterflosse verbaut. Dabei ist aber nur die große Schwanzflosse aus weichem Material und die beiden kleineren Flossen am Schwanzsegment sind aus Plastik. Die vordere dient wohl dazu Pflanzen von der Hakenöse abzuhalten, aber der Sinn der hinteren harten Flosse erschließt sich mir nicht ganz. Auch optisch macht sie meiner Meinung nach wenig Sinn, aber ich vertraue in diesem Fall darauf, dass die verantwortlichen bei Shimano getestet haben wie es mit und ohne der Flosse ist und sich für die bessere Option entschieden haben.
Wie auch der Rest des Shimano Gravitator macht die Hardware einen stabilen und hochwertigen Eindruck. Es ist schon cool zu sehen was wie schön eine Swimbait für relativ wenig Geld sein kann. Das war aber noch nicht alles und wir werfen jetzt einen Blick auf die echt wilden Features des JDM Glidebaits. Bei dem Glidebait handelt es sich übrigens um einen Slow Floater und beim Schütteln kann mein ein dumpfes und dezentes Rasseln hören.
Features des Shimano Gravitator 220
In der Packung des Shimano Gravitator sind etliche Gummiteile enthalten mit denen du deinen Glidebait reaprieren oder personalisieren kannst. Zum reparieren ist eine zweite Schwanzflosse enthalten. Zum personalisieren liegen drei andere Teile bei.
Die original verbaute Schwanzflosse sitzt schön fest, aber man weiß ja nie. Zum austauschen braucht man kein Werkzeug, weil man die Flosse, wie man das von vielen anderen Ködern kennt, einfach in dieser T-förmige Aussparung fixiert.
Beiliegend sind auch noch zwei Rückenflossen. Laut Shimano soll die höhere Flosse besser sein wen der Köder tiefer läuft und die niedrigere eher wenn er näher an der Oberfläche läuft. Shimano Japan sagt, dass die große Stabilität bis 60 cm Lauftiefe bringt und die kleinere bis 30 cm. Ich persönlich bin überzeugt, dass es Features gibt die das Laufverhalten deutlich mehr verändern. Beim Austauschen der Rückenflosse konnte ich nicht wirklich viel Veränderung feststellen.
Das kleine Gummiteil, das keine Flosse ist, ist ein Dämpfer. Dieser Dämpfer verändert das Laufverhalten des Shimano Gravitator 220 sehr. Auf den beiden Fotos oben und unten kann man den Unterschied in der Flexibilität des Gelenkes sehen. Oben ist der Dämpfer eingebaut und unten habe ich ihn entfernt. Das kleine Gummiteil sitzt übrigens so fest, dass es nicht verloren geht. Vom Dämpfer und der niedrigeren Rückenflosse sind übrigens zwei Stück vorhanden, weil jeweils ein Teil verbaut ist und ein weiteres Stück beigelegt ist.
Das neue Armajoint Gelenk vom Shimano Gravitator 220 erlaubt es dem Glidebait sich schön zu fangen, braucht aber etwas mehr Zug als das alte System. Beim alten System brauchte man so gut wie keine Gewalt um das System auszulösen und den Falt-Effekt auszulösen. Beim Gravitator muss man ein bisschen durchziehen, damit das Schwanzteil durch die Trägheit so stark am Gelenk zieht, dass es auslöst und sich der Köder perfekt faltet.
Bei mir war das Anfangs ein bisschen ein Problem, aber ich habe dann ungiftiges Ballistol eingespritzt und mit dem Gelenk herumgespielt, dann war das Problem so gut wie erledigt. Auf Instagram gibt es kein kleines Gravitator Gelenktuning Erklärvideo. Stabil genug um jedem Hecht standzuhalten ist die Konstruktion auf jeden Fall.
Ein weiteres Feature befindet sich unten am Kinn des schicken JDM Glidebaits. Es ist eine eher großzügige Öse vorhanden in die man zum Beispiel ein Pike Weight einhängen kann, damit der auftreibende Köder tiefer nach unten kommt. Mir persönlich gefällt das beschweren am Kinn eine Swimbaits nicht wirklich. Wenn man unter ständigem Zug angelt kann man das schon machen, aber wenn man ihn mit Pausen führt, beginnt er in den Pausen mit der Nase nach unten zu sinken und das Gleiten wird ordentlich ausgebremst.

Falls du aus deinem Shimano Gravitator 220 Slow Floater einen Slow oder Fast Sinker machen willst finde ich es wesentlich positiver für den Lauf ein, zwei Klebegewichte am Bauch anzubringen oder kleine Pike Weights direkt an den Hakenösen zu befestigen, damit der Lauf nicht zu stark beeinflusst wird.
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Varianten des Shimano Gravitator 220
Wie der Name schon sagt gibt es den Shimano Gravitator 220 SF aktuell nur in 22 cm als Slow Floater. Dabei bringt es der Glidebait auf 89 g Eigengewicht. Wenn man sich die Entwicklung vom ersten Armajoint Swimbait ansieht, bin ich recht guter Dinge, dass es nicht dabei bleibt. Ich vermute es werden sinkende Modelle folgen und eventuell auch noch eine größere und eine kleinere Version.
Über das Flash Boost System verfügen aktuell nur die Farbmuster Crokin Spark HM und ST Sexy Shad. Dabei wird eine Holofolie an ganz feinen Federn aufgehängt. Die Folie schwingt extrem lange nach und lässt den Köder schön im Sonnenlicht blitzen. Vielleicht kommen hier in Zukunft noch mehr Modelle dazu.
Der Shimano Gravitator 220 am Wasser
Ich empfinde den Shimano Gravitator 220 als sehr angenehm zu werfen. Durch die Falttechnik trudelt er so gut wie nicht in der Luft und hat einen sehr stabile Flugbahn. Dadurch fliegt er nicht und weit, sondern lässt sich auch genau platzieren.
Wobei erwähnt werden muss, dass Fans des ersten Armajoint Swimbaits vielleicht überrascht sein werden, dass man schon ein bisschen durchziehen muss um das Gelenk des Gravitator auszulösen, weil es zwar vom Prinzip her die gleiche Funktion hat, aber schon deutlich unterschiedlich konstruiert ist.
Wenn man so durchziehen muss und auch prinzipiell wegen der positiven Auswirkung auf das Laufverhalten empfehle ich Fluorocarbon oder Mono als Hauptschnur für den Shimano Gravitator 220. Selbst wenn beim Durchziehen mal etwas schief gehen sollt verballert man den großen schönen Glidebait dann nicht sofort durch einen Schnurbruch wegen der fehlenden Dehnung. Braid ist dann halt meistens gleich durch, wenn man nicht mit einem Abschleppseil angelt.
Den Lauf der Shimano Gravitator 220 würde ich eher auf der Choppy Seite einstufen. Das gleiten ist eher kurz und aggressiv. Aus diesem Grund lasse ich meisten den Dämpfer eingebaut, da er ohne Dämpfer mit dem weiteren Gelenk sehr wenig Strecke macht sondern mit kurzen aggressiven Glides extrem nach links und rechts donnert. Das kann aber auch Vorteile haben, wenn man einen bestimmten Spot genau ausangeln will.
Wenn ich größere Wasserflächen abangeln will setze ich aber immer auf das Gelenk mit dem Dämpfer. Der Glidebait geht dann immer noch schön weit nach links und rechts, aber gleitet dabei aber auch deutlich weiter. Durch die sehr flachen Flanken ist der Lauft des durchdachten JDM Baits auf jeden Fall schön stabil und macht aus ordentlich Druck.
Auch von der Führungsgeschwindigkeit her ist der Gravitator schön anpassungsfähig. Man kann ihn extrem langsam angeln, aber es darf auch ein bisschen mehr Speed sein. Da kann man schon ein bisschen aufs Gas Pedal treten. Wobei er nicht so schnell wie ein Gan Craft Rachet oder ein Madness Balam geführt werden kann, ohne sich auf die Seite zu legen.
Wie immer führt bei solchen Glidebaits eigentlich kein Weg an einer Baitcaster vorbei, da sowohl das Werfen als auch die Haltung der Hand bei der Animation deutlich gemütlicher sind. Ich empfehle in dem Fall die neue Tranx B, die Curado M oder, falls du lieber sehr kompakte Baitcaster magst, die Okuma Komodo SS in der kleinsten Variante.
Mein Fazit zum Shimano Gravitator 220
Der Shimano Gravitator 220 ist ein extrem durchdachter JDM Glidebait der mit recht viel Zubehör zur Personalisierung ausgeliefert wird. Durch die verbaute Technik lässt er sich sehr angenehm und weit werfen. Das Laufverhalten ist eher auf der aggressiven Seite und auf jeden Fall als schön sauber zu bezeichnen. Wer auf Wurfweite angewiesen ist wird mit dem vergleichsweise günstigen Big Bait auf jeden Fall seinen Spaß haben.
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