Shimano Scorpion MD 300/301

[Werbung] Bei der Shimano Scorpion MD ist der Name Programm. Das MD im Name steht für Monster Drive. Da ich die Faszination Swimbaits und Glidebaits für mich entdeckt habe, musste ganz dringend eine entsprechende Rolle her. Gewichte von 150 g und mehr lassen sich nicht mit jeder Baitcaster ohne weiteres auf Dauer werfen. Genau für diesen Job habe ich die Shimano Scorpion MD aus Japan importiert, um zu sehen wie gut sie wirklich mit großen Swimbaits und Glidebaits zurecht kommt.

Ich habe lange hin und her überlegt, aber ich wollte dann doch etwas anderes haben als eine Curado. Bei der Curado hat mir einfach das gewisse Etwas gefehlt. Da ich schon etliche Baitcaster aus der Scorpion Serie habe und immer sehr zufrieden war, ist es mir nicht schwer gefallen das nötige Vertrauen für den Kauf aufzubringen.

Erster Eindruck der Shimano Scorpion MD

Da ich bisher immer nur Shimanos in den Größen 70 bis 100 geangelt habe, hat die Größe der Monster Drive einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie passt gerade noch so angenehm in meine kleinen Bürohändchen. Größer wäre dann auf jeden Fall schon leicht unangenehm. Das Teil ist wuchtiger als das was ich normalerweise angle, aber das liegt ja auch in der Natur der Sache und war nicht anders zu erwarten.

Shimano Scorpion MD

Der große rote Dragstar der Shimano Scorpion MD hat ein deutlich hörbares und schön definiertes Klicken. Wenn man den Dragstar drehen will spürt man einen eher kräftigen Widerstand. Im Spool Tension Knob ist leider kein Klicker verbaut, aber das ist auch nicht nötig, ich mag es nur einfach gerne wenn alles klickt.

Shimano Scorpion MD

Der Daumentaster fühlt sich solide an und macht ein vertrauenswürdiges Geräusch wenn man ihn betätigt und wenn er wieder einschnappt. Auch der Widerstand ist schön knackig aber nicht zu krass. Wenn hier kein unnötiges Spiel drin ist, ist mir das immer sehr sympathisch. Das ist übrigens auch im Handle und bei den Knobs der Fall. Alles fühlt sich schön solide an und hat kein nennenswertes Spiel wo keines sein sollte. Die Soft Touch Knobs fühlen sich sehr angenehm und griffig an, da verrutscht man bestimmt auch nicht wenn es richtig nass wird.

Shimano Scorpion MD

Ein bisschen ungewohnt für eine Shimano ist, dass man von außen kein Wahlrädchen für die Einstellung der Fliehkraftbremse findet. Was es damit auf sich hat erkläre ich später.

Die Optik der Scorpion MD

Rein vom Farbschema her finde ich die Shimano Scorpion MD sehr gelungen. Mit Silbergrau und Schwarz mit roten Highlights kann man nicht viel falsch machen. Das einzige was optisch auf den ersten Blick stört ist die Handle Nut, das wäre ein bisschen schöner gegangen. Hier wäre Schwarz ganz sicher eine stimmigere Wahl gewesen. So sticht sie mir zu krass ins Auge und stört die ansonsten sehr ruhig Optik.

Shimano Scorpion MD

Cool finde ich auch den kleinen Scorpion der sich auf dem Spool Tension Knob befindet. Solche Details freuen mich einfach immer wenn ich sie finde.

Bei ganz genauer Betrachtung muss man leider auch anmerken, dass es zwei kleine Unsauberkeiten bei der Lackierung gibt. Das ist mir bei Shimano bisher noch nie passiert. Der Fairness halber muss aber auch erwähnt werden, dass man schon sehr genau schauen muss um sie zu finden. Versteht mich nicht falsch, die Fehler sind winzig, aber wenn man so etwas zum ersten Mal findet bei einer Marke ist man halt überrascht. Bei einem minderwertigen Hersteller wäre der selbe Fehler vielleicht überhaupt nicht aufgefallen.

Shimano Scorpion MD

Ich habe die Version mit den Paddle Style Knobs gewählt da ich das schöner finde als die Round Knobs von Shimano. Die Knobs und die Endcaps der Knobs sind in schlichtem Schwarz gehalten, was mir sehr gut gefällt. Es gibt zwei Versionen der Monster Drive die sich nur durch das Handle und die Knobs unterscheiden. Die Paddle Style Knobs sitzen auf einem 90 mm Handle und die Round Knobs sind an einem 102 mm Handle montiert. Vom Getriebe und den anderen Komponenten her sind die Modelle ansonsten komplett identisch.

Das Fliehkraft Bremssystem der MD

Bei dem Fliehkraft Bremssystem der Monster Drive handelt es sich nicht um das SVS Infinity das man von ganz vielen Shimano Baitcastern kennt. Bei dieser Baitcaster für das Grobe wurde ein 8 Point SVS System verbaut. Der Unterschied zum SVS Infinity System ist, dass nicht die (meistens) üblichen vier Bremsklötzchen verbaut sind, sondern acht Pins. Diese Pins lassen sich einzeln aktivieren und deaktivieren. Es ist nicht möglich die Bremseinstellung durch ein Wahlrädchen noch feiner einzustellen, so wie das beim SVS Infinity System möglich ist.

Shimano Scorpion MD

Wenn du die Bremse versstellen willst musst du das Non-Handle Sideplate öffnen. Achtung, die Pins können fliegen lernen, falls man beim aktivieren nicht aufpasst. Falls da ein Unglück passieren sollte liegen extra Pins bei, wenn man die Scorpion Monster Drive kauft.

Spezielle Features der Monster Drive

Am coolsten finde ich, dass in so einer großen Swimbait Baitcaster Micro Module Gears verbaut wurden. Die Micro Module Gears haben kleinere und genauer gearbeitete Zähnchen als normale Getriebe. Dadurch wird die Laufruhe verbessert.

Außerdem ist es möglich die Scorpion Monster Drive im Salzwasser zu fischen, da die Kugellager darauf ausgelegt sind. Die tiefe S3D Balanced Spool hat eine ordentliche Schnurkapazität. Dadurch kann man auch genügend Mono oder Fluorocarbon auf die Baitcaster aufziehen, wenn man kein Geflecht fischen will. Viel mehr Features die mich aufgeregt haben gibt es leider nicht.

Schön wäre meiner Meinung nach noch ein Schnurabzugsklicker gewesen. Das wäre noch ein weiterer Faktor gewesen der die Coolness der Monster Drive deutlich nach oben gejagt hätte, aber man kann ja nicht alles haben.

Datenblatt Shimano Scorpion MD

Übersetzung:7.9 : 1
Schnureinzug: 107 cm
Gewicht:315 g Paddle Style Knobs / 320 g Round Knobs
Schnurfassung: 0.365 mm / 160 m
Bremssystem: 8 Point SVS System
Kugellager: 7 + 1
Getriebe: X-Ship, Micro Module Gears;
Body:Hagane, Aluminium Legierung
Besonderheit:S3D Balanced Spool, Salzwasser geeignet;
Spool Weight:30 g
Wurfgewicht:ab 35 g
Bremskraft:8 kg
Shimano Scorpion MD

Die Scorpion Monster Drive am Wasser

Durch das recht schnelle Getriebe mit einer Übersetzung von 7.9 : 1 ist es möglich große Swimbaits und Glidebaits extrem gemütlich über die Rolle zu führen. Genau diesen Führungsstil habe ich mir von Oliver Ngy, Chris Zaldain und Tactical Bassin abgeschaut. Glidebaits führe ich meistens mit viertel Kurbelumdrehungen. Bei der Übersetzung und dem Schnureinzug reicht das völlig aus.

Die Shimano Scorpion MD liegt angenehm in der Hand, auch wenn sie für meine Händchen nicht mehr deutlich größer sein dürfte. Vom Kurbelgefühl her spürt man deutlich wie die Zahnräder ineinander greifen. Man spürt nichts unangenehmes, aber ein ruhiges und solides mechanisches Ineinandergreifen kann festgestellt werden, wenn man darauf achtet. Die Micro Module Gears eine Metanium MGL fühlen sich da ein bisschen anders, etwas butteriger, an.

Shimano Scorpion MD

Zu Beginn war ich gar nicht happy, weil die Monster Drive sich beim Werfen auch wirklich als Monster präsentiert hat. Es gab keine üblen Backlashes, aber ständig Overruns die kaum in den Griff zu bekommen waren. Nachdem ich ein bisschen Zeit damit verbracht habe die richtige Kombination zwischen Druck auf der Spool Tension und aktivierten Pins zu finden hat sich das aber gelegt. Mittlerweile empfinde ich sie, entgegnen meiner ersten Erfahrungen, als sehr gutmütige Baitcaster. Sie muss halt wirklich ordentlich eingestellt sein.

Shimano Scorpion MD

Die fetten Paddle Style Knobs greifen sich sehr angenehm und verleihen durch ihre Größe ein Gefühl von Kraft. Da wir gerade bei den Knobs sind, kommt auch gleich das Handle dran. Nach meinen letzten Erfahrungen mit Shimano habe ich befürchtet, dass das Handle eventuell viel Spiel nach vor und zurück haben könnte. Ich wurde aber positiv enttäuscht und es ist alles in Ordnung an dieser Front. Es gibt kein übertriebenes Spiel und die Monster Drive vermittelt ein sehr solides Kurbelgefühl.

Das Wurfgewicht der Monster Drive

Die Untergrenze des Wurfgewichtes für die Shimano Scorpion MD sehe ich bei etwa 35 g. Mit der richtigen Rute würde eventuell noch weniger gehen, aber das wäre dann echt mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Es kauft sich ja auch keiner absichtlich eine 300er Baitcaster um dann kleine Köder damit zu werfen!

Shimano Scorpion MD

Auf Dauer habe ich Baits bis 150 g gefischt. Aber ich bin überzeugt, dass sie auch locker 200 g oder auch 250 g wegstecken kann, dafür fehlen mir aber die Köder. Für mich macht es aktuell keinen Sinn und vor allem keinen Spaß mehr als 150 g für eine längere Zeit zu werfen. Schon bei meinen jetzigen Ködern werde ich hin und wieder von Spaziergängern gefragt ob ich damit auf Haie angeln will.

Shimano Scorpion MD

Der Baitsanity Explorer mit seinen gut 150 g Gesamtgewicht hat mir extrem viel Spaß gemacht an der Monster Drive. Ich habe das Gefühl, dass zwischen 100 g und 150 g der Sweetspot, also das Wohlfühlgewicht dieser Rolle, perfekt erreicht ist.

Beurteilung Shimano Scorpion MD

Konstruktion/Qualität:Sehr solide Konstruktion;
Alle Toleranzen passen super;
Kein Spiel wo es nicht sein soll;
Lackfehler müssen nicht sein;
Das Öffnen des Sideplates zum Einstellen der Bremse kann nerven;
8
Performance:Leicht zickig bis sie richtig eingestellt ist;
Gutmütig sobald sie richtig eingestellt ist;
Super Laufruhe;
8
Preis:Der Preis ist voll okay, aber nicht billig;8
Features:8 Pin SVS Bremssystem;
Salzwasser geeignet;
Micro Module Gears;
Hagane Body;
S3D Balanced Spool;
Super Free Spool Design;
9
Design/Haptik:Bis aus die Handle Nut ist alles sehr schön gestaltet;
Die Monster Drive greift sich selbst mit kleinen Händen noch gut;
Die Paddle Style Knobs sind angenehm;
8
Erreichter Durchschnitt:8,2

1 = furchtbar; 2 = schlecht; 3 = verbesserungswürdig; 4 = unterdurchschnittlich; 5 = durchschnittlich; 6 = okay; 7 = gut; 8 = sehr gut; 9 = exzellent; 10 = unerreicht gut

Mein Fazit zu Shimano Scorpion Monster Drive

Ich habe mich mittlerweile sehr mit der Scorpion Monster Drive angefreundet und sie schon auf verschiedenen Ruten getestet. Sie gefällt mir aber tatsächlich am besten mit Ködern die über 70 g wiegen. Zu keiner Zeit hatte ich den Eindruck sie könnte für irgendeine Aufgabe zu schwach sein.

Das Kurbelgefühl ist auf der einen Seite ruhig, aber nicht zu ruhig. Man spürt eine vertrauenerweckende Laufruhe im Getriebe, aber man spürt sie halt schon, es ist nicht wie durch Wolken kurbeln.

Shimano Scorpion MD

Wenn du eine Baitcaster für größere Swimbaits und Glidebaits suchst bist die mit der Shimano Scorpion Monster Drive auf jeden Fall gut beraten. Du bekommst ein Arbeitstier ohne großen Schnick Schnack zu einem recht fairen Preis.

Das offizielle Scorpion Monster Drive Werbevideo auf Japanisch von Shimano findest du auf YouTube.


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