Spinnerbaits – Die ultimativen Fishfinder

[Werbung] Es ist schon lange her, dass ich mir mein erstes Drahtgestell mit Spinnerblatt und montiertem Jigkopf gekauft habe. Dennoch habe ich mich erst letztes Jahr mit den Teilen angefreundet. Wobei angefreundet sehr vorsichtig ausgedrückt ist, schwer verliebt trifft es eher! Aus diesem Grund muss ich meine Erfahrungen mit den Spinnerbaits einfach teilen.

Das Erwachen der Macht

Zugegeben, zu Beginn fand ich Spinnerbaits einfach nur seltsam und absolut nicht erfolgversprechend. Letzten Frühling habe ich dann doch mal einen Spinnerbait mehr als zweimal durch das Wasser gezogen. Eigentlich tat ich das nur, weil gerade absolut keine Fische am Platz waren – wie ich meinte – und mein Spieltrieb durch die Langweile angefacht wurde.

Spinnerbait mit gekürztem reins Rockvibe Shad

Zwei Würfe links, ein Wurf in der Mitte, und auch mal rechts hinüber… Da hat es gezupft und sofort auch richtig gescheppert! Der erste Barsch des Tages ist verhaftet und zwar auf einen Spinnerbait. Dieser Umstand wurde sofort auf den puren Zufall geschoben. Wie jeder weiß findet auch ein blindes Huhn einmal ein Korn. Aber was schadet schon ein weiterer Wurf? Darauf folgten noch etliche Fischkontakte – an einem Platz den ich für tot erklärte, auf einen Köder den ich aus reinem Jux durchs Wasser gezogen habe.

Barsch auf Spinnerbait

Seit diesem Moment haben sich die Spinnerbaits einen fixen Platz in meinem Herz erfangen. Übrigens, ich weiß, dass die Teile die ich meist verwende unter der Bezeichnung Spinner Jig verkauft werden. Sie erfüllen allerdings genau die gleichen Aufgaben wie ein Spinnerbait und werden deshalb hier – der Einfachheit halber – unter dem Begriff Spinnerbaits laufen. Warum ich bevorzugt diese Modelle fische hat fünf Gründe.

Erstens gibt es im ganzen Bundesland nirgends anderen Spinnerbaits zu kaufen, was sich hoffentlich in Zukunft ändert.

Zweitens sind sie von der Größe her, auch aufgrund der fehlenden Fransen, nicht zu bullig für die Durchschnittsbarsche im Bodensee.

Drittens die Jigköpfe sind flexibel montiert und können ausgetauscht werden. Somit ist das Gewicht und die Hakengröße des Spinnerbaits anpassbar.

Viertens sind die Ösen dieser Spinnerbaits, im Gegensatz zu vielen anderen Modellen, geschlossen und müssen nicht getuned werden.

Der fünfte und letzte Grund ist, dass dieses Modell für unter vier Euro eine hohe Budgetverträglichkeit aufweist.

Echt günstige Spinner Jigs gibt es von mehreren Herstellern, wobei hier ruhig auf den Preis geachtet werden darf (amzn.to/2LyFsQj). Falls dir die Twister und die Jigs nicht gefallen, hast du immer noch genügend Spinnerarme für einen unschlagbaren Preis! Diese kannst du mit Köpfen und Trailern deiner Wahl ausstatten. Aber auch bekannte Hersteller wie zum Beispiel Spro bieten solche Spinnerarme für einen fairen Kurs (amzn.to/2Js9bYi) an!

Barsch auf Spinnerbait mit dem reins Rockvibe Shad

In den Angelläden sieht es aber leider meist nicht so gut aus mit dem Angebot! Wobei ich an dieser Stelle anmerken muss, dass ich auf der Messe in Friedrichshafen dieses Jahr eine sehr attraktive Alternative gefunden habe. Erst habe ich lange gesucht und dabei absolut nichts gefunden.

Fish Arrow Spinnerbaitarm mit Bait Breath SL Remix 3

Dann habe ich Marco am Nippon-Tackle Stand, mit ein wenig Pipi in den Augen, mein Leid geklagt und er hat eine perfekte Lösung aus dem Ärmel geschüttelt. Etwas anderes war ja auch nicht zu erwarten von deutschen Blogger-Paten!

Von Fish Arrow gibt es Spinnerbait Arme, ganz ohne mitgelieferten Jigkopf, zu einem sehr vernünftigen Preis. Sie funktionieren im Prinzip genau gleich wie die Spinnerjigs, aber haben einen ganz anderen Schließmechanismus und verschiedene Spinnerblattformen mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Falls die Dinger so gut sind wie sie aussehen, sind meine alten Lieblinge eventuell gerade zum Auslaufmodell geworden. Dazu wird, sobald die Barschschonzeit vorbei ist, ein gesondertes Review veröffentlicht!

Wann verwende ich Spinnerbaits?

Ich verwende Spinnerbaits vor allem dann, wenn ich mir nicht sicher bin ob Fische am Platz sind oder wenn langsamere Techniken versagt haben. Mit einem Spinnerbait kann man recht zügig eine große Strecke des Ufers abwerfen.

Spinnerbait mit TT Shad von Bait Breath

Falls den Barschen die Spinnerbaits zu schnell oder zu aufdringlich sind wirst du zumindest Nachläufer feststellen, sobald du einen Platz mit potentiell fresswilligen Barschen gefunden hast. Dann kannst du umstellen auf etwas langsameres oder etwas subtileres.

Mittlerweile sind Spinnerbaits meine meist verwendeten Suchköder, wenn ich nicht sicher bin wo die Barsche genau stehen. Wenn ich auf der Suche nach Hechten bin, funktioniert das Ganze genau gleich, nur eine Nummer größer.

Das ist übrigens ein weiterer Vorteil der Spinnerbaits. Ich habe dieses Jahr ein paar Hechte gehakt auf der Suche nach Barschen. Kein einziger Hecht hat über den Köder gebissen und alle waren schön an der Kante des Mauls gehakt.

Somit konnten alle, trotz dünnem Fluorocarbon Vorfach, sicher gelandet werden. Dennoch empfehle ich zur gezielten Angelei auf Hechte dringend ein hechtsicheres Vorfach. Es muss ja kein unnötiges Risiko eingegangen werden!

Beifang beim Barscheln mit dem Crazy Fish Vibro Fat

Wie gesagt verwende ich die Spinnerbaits meist um Fische zu suchen. Viele andere verwenden die Spinnerbaits in Krautfeldern oder zwischen Seerosen. Da es bei uns nicht viele Seerosen gibt fällt dieses Einsatzgebiet bei mir leider weg. Jedoch kann ich gut nachvollziehen warum Leute die Spinnerbaits dort verwenden.

Durch den Drahtbügel, der immer genau senkrecht über der Hakenspitze liegt, wird der Haken sehr gut vor Kraut, Seerosen oder anderen Gefahren geschützt. Im ganzen letzten Sommer ist mir nur ein einziger Spinnerbait so hängen geblieben, dass ich ihn vom Ufer aus nicht mehr los bekommen habe. Du kannst das Ding also ruhig auch an haarigen, beziehungsweise krautigen Spots einsetzen. Dafür sind die Jungs unter anderem gemacht!

Barsch auf Spinnerbait gefangen

Ist es schwierig Spinnerbaits richtig zu führen?

Nein, absolut nicht! Im Prinzip reicht es schon aus den Spinnerbait wie einen normalen Spinner auf die gewünschte Tiefe sinken zu lassen und ihn dann einfach einzuleiern. Damit solltest du deine ersten Erfolge verbuchen können. Sobald du ein bisschen Sicherheit gewonnen hast, solltest du ruhig ein bisschen Variieren. Du kannst hin und wieder einen Sprint einlegen, den Spinnerbait immer wieder am Grund aufschlagen oder darüber hinweg kratzen lassen. Du wirst schnell merken auf was die gestachelten Freunde gerade stehen!

Barsch auf Spinnerbait mit Rockvibe Shad

Was sollte ich noch beachten?

Es gibt zwei verschiedenen Formen von Spinnerblättern und beide wirken sich unterschiedlich auf den Lauf eines Spinnerbaits aus. Es gibt grundsätzlich zwei Formen, die Colorado Blades (runde Spinnerblätter) und die Willow Leafs (spitz zulaufende Spinnerblätter).

Bei diesem Spinnerbait ist ein Willow Leaf (groß) mit einem Colorado Leaf (klein) kombiniert.

Je runder das Spinnerblatt ist, desto größer ist der Auftrieb und je spitzer es ist, desto geringer ist der Auftrieb. Das bedeutet, dass Colorado Blades bei gleichem Gewicht und gleicher Geschwindigkeit deutlich flacher laufen als Willow Leafs. Außerdem arbeiten Colorado Blades bei sehr langsamer Führung deutlich besser als Willow Leafs.

Was außer dem Gewicht noch entscheidend ist für die Lauftiefe sind die Fransen und die Trailer. Je „größer“ der gesamte Spinnerbait im Vergleich zu seinem Gewicht ist, desto mehr drückt es ihn beim Einholen an die Oberfläche. Fransen sorgen für Auftrieb, das ist logisch, da sie sehr leicht sind und die Oberfläche vergrößern. Ein schlankes Gummifischen oder eine schlanke Creature sorgen auch für weniger Auftrieb als ein massiver Krebs.

Also, je langsamer und je flacher du deinen Spinnerbait führen willst, desto runder sollte das Spinnerblatt sein, desto leichter sollte der Kopf ausfallen, desto mehr Fransen sollte er haben und desto massiger sollte der Trailer sein.

Welche Trailer sind gut?

Im Prinzip ist erlaubt was gefällt! Mit der Zeit werden sich aber auf jeden Fall ein paar Lieblinge herauskristallisieren. Bei waren das 2016 für Barsche zum Beispiel der Rockvibe Shad 3″ von reins, der Vibro Fat von Crazy Fish in 7 cm und der SL Remix 3 von Bait Breath. Alle drei Köder sind übrigens auf den Fotos im Artikel zu sehen.

Beim Rockvibe Shad zwicke ich meistens das vorderste Teil des Shads ab, damit er nicht zu lang ausfällt. Alle meine drei Lieblingstrailer sind mit Aroma versehen. Das will ich so, weil mir Barsche auch schon liegende Spinnerbaits mit einem Rockvibe Shad aufgenommen haben. Der Rockvibe Shad hat eine eher subtile Schwanzbewegung, der Vibro Fat schwingt sehr ausladend und der SL Remix ist durch die Scheren, die als Doppel-Twisterschwanz funktionieren, auf Dauerkrawall gebürstet.

Spinnerbait bei SonnenuntergangDer Biss am Spinnerbait

Bei Spinnerbaits ist der Biss unglaublich intensiv. Ganz einfach deshalb weil er besonders beim Barschangeln meistens in zwei Phasen kommt. Zuerst kündigt sich der Barsch durch einen leichten Klopfer an. Dann heißt es hart bleiben und einfach weiter machen als ob nichts passiert wäre. Nach wenigen Augenblicken kommt normalerweise der zweite Einschlag. Jetzt nicht brutal anschlagen, die Hauptarbeit erledigt der Barsch selbst. Höchstens die Rute langsam ein bisschen nach oben führen oder etwas schneller kurbeln. Das reicht absolut aus um den Haken bei einem Barsch zu setzen!

Barsch auf Spinnerbait mit Rockvibe Shad

Hänge dir doch einmal einen Spinnerbait an die Leine und sieh zu ob du nicht dein blaues Wunder erleben wirst!


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