Bass Trip zum Lago di Endine und Lago d’Iseo

[Werbung] Eigentlich hatten ich und meine Frau Linda einen kurzen Bass Trip zum Lago di Endine und dem Lago d’Iseo geplant. Wie das ganze Unternehmen verlaufen ist möchte ich euch gerne erzählen. Oft läuft es anders als geplant, was nicht immer unbedingt schlecht sein muss.

Hecht

Laut verschiedenen Informationen aus dem Internet gibt es im Lago di Endine (Endine See) und im Lago d’Iseo (Iseosee) Bass. Also war ich sofort dabei, als meine Frau einen Kurztrip vorgeschlagen hat. Wie immer hat sich Linda um die Organisation der Route, der Unterkunft und allem anderen gekümmert. Ich musste mich lediglich um die Angelausrüstung und meine Kleidung kümmern. Reisen kann so schön und unkompliziert sein!

Unsere Unterkunft lag direkt am See. Drei Minuten zu Fuß, mit direktem Blick zum Wasser. Sie war eher altmodisch, aber sehr sauber und gepflegt mit Küche und Balkon. Zudem gab es ein Angelgeschäft nebenan. Dieses hatte sogar am Sonntag geöffnet. Bei dem Angelgeschäft Tutto Pesca dei Fratelli Sangalli haben wir uns dann auch unsere Angelkarten besorgt. Die Anschlagtafel an der Theke hat mein Herz gleich höher schlagen lassen, laut Bild gibt es hier tatsächlich Bass!

Um 23 Euro pro Person und einen kurzen Trip zur lokalen Poststelle haben wir eine Angelkarte erhalten die – laut dem Besitzer des Shops – das ganze Jahr in ganz Italien gilt.

Im Internet wurde ich schon vor gewarnt, dass der Endine See nur schwer zugänglich sei. Mehr oder weniger das ganze Ufer sei von Schilf bewachsen. So war es auch! Vom Ufer aus gibt es nur vereinzelte schmale Lücken im Schilf, von denen aus man werfen kann.

Zum Glück haben wir uns ein aufblasbares Kajak geliehen! Das Problem mit dem Kajak war nur, dass die lieben Hersteller offensichtlich an Nahtzugabe gespart haben. Kaum hatten wir das Boot nach Angaben der Anleitung aufgepumpt, hat der Schwimmkörper die Außenhülle aufgerissen (Ja, ich habe die Uhrzeit und das Datum nicht richtig eingestellt!). Aber, wild wie wir sind, haben wir es uns nicht vermiesen lassen und haben dennoch im Uferbereich gepaddelt. Leider war das aufgeplatzte Kajak deutlich breiter als es eigentlich sein sollte und somit waren auch die Ruder zu kurz. Das war nicht wirklich sooooo spassig.

Das BootAlso haben wir uns eines der vielen Tretboote gemietet. Für sechs Euro in der Stunde ist das nicht wirklich teuer und man hat ein für den kleinen See mehr als ausreichendes Gefährt unter dem Allerwertesten. Die Tretboote haben zudem ein Deck vorne und ein Deck hinten. So können zwei Personen gemütlich und ein bisschen räumlich getrennt stehen und werfen. Das ist eine super Sache.

Am ersten Nachmittag haben wir aber nur eine Runde um den See gedreht mit kurzen Wurfunterbrechungen. Während dem Runde drehen haben wir Crankbaits nachgezogen. Auf meinen wirklich verhältnismäßig massiven und eher auf Bass ausgelegten Crankbait hat sich dann noch ein Barsch gestürzt. Da ich die Landung dokumentieren wollte, habe ich etwas zu lange herumgeeiert und der Barsch konnte sich während der Landung abschütteln. Jetzt kam die deutliche und sehr kluge Ansage meiner Frau: „Zuerst wird gelandet! Das ist das wichtigste für Fotos ist danach genug Zeit!“

Screenshot 28Für den ersten Tag sollte das dann auch wirklich der einzige Fisch bleiben. Ein bisschen enttäuscht war ich schon. Aber was soll’s, man kann nicht alles haben. Die Bootsfahrt war super, das Essen war gut und die Gesellschaft war noch besser!

Für den nächsten Tag war wieder, nach einem gemütlichen Frühstück mit ultra billigem und mega gutem Espresso, ein ausgedehnter Tretboot Trip geplant. An diesem Tag hat meine Frau gelernt wie man mit einer Baitcaster wirft. Ich habe zwar zur Sicherheit eine Spinning Combo eingepackt, aber das war nicht nötig. Mit der DAM – Cultus mit 2 – 10 g und der kleinen The Tool Roundprofile Baitcaster von Iron Claw hatte sie das Werfen recht schnell und ohne gröbere Zwischenfälle im Griff. Und das obwohl sie erst zum zweiten Mal überhaupt angelte. Aber das war ja nicht anders zu erwarten bei dem Lehrer und dem im Überfluss vorhandenen Talent!

Der Vormittag sollte fischlos bleiben, obwohl wir uns wirklich Mühe gegeben haben. Auch der Nachmittag hat nicht wirklich eine Veränderung gebracht. Mittlerweile bin ich mir wie am Bodensee vorgekommen. Naja, so ist das halt.

Am Samstag waren wir wieder vormittags am Treetboot fahren mit bescheidenem Erfolg. Danach ging es noch ein bisschen ans Ufer, wo ich den vermeintlich größten Karpfen aller Zeiten am Band hatte. Es gab einen kleinen Einfluss in den Endine See und hier versuchte ich mein Glück mit einem über den Grund geschleiften Ned Rig. Es dauerte nicht lange und ich spürte einen Widerstand und Sekundenbruchteile Später einen beinahe unhaltbaren Run. Um an der Schilfkante vorbei zu kommen bin ich bis zum Bauchnabel ins Wasser gegangen.

Der Karpfen zog immer der Schilfkante entlang. Hin und wieder konnte ich die Flucht stoppen, aber nicht für lange Zeit. Nach etwa fünf Minuten, in denen sich meine Fox – Prism Zander Cast Rute bis ins Handteil bog, riss mein Ned Rig ab. Ich war schockiert! Naja, manchmal verliert man und manchmal gewinnen andere… etwas geknickt war ich schon.

Fünf Minuten später paddelte ein Typ mit Schlauchboot daher und legte sein Karpfenrig wieder aus. Jetzt wurde mir klar was da passiert war und ihm auch. Sorry, aber ich konnte echt nicht ahnen, dass der Dude seine Karpfenmontage über drei Uferangelplätze quer auslegt. Ich habe mich artig entschuldigt und bin dann später noch kurz zu ihm hinüber. Er saß mit seiner Freundin im Auto und war absolut stoned. Wenigstens war er relaxed genug mir bedingungslos zu verzeihen und hat mir erzählt, dass es hier wohl mega große Fische gebe: Karpfen, Hecht und ganz vereinzelt Bass, aber eben nur in sehr sehr begrenzten Stückzahlen.

2016 0101 064414 007Am darauf folgenden Tag sind wir an den Isosee gefahren. Meine Frau hat einen Markt an der Uferpromenade von Lovere entdeckt. Logischerweise mussten wir da ein bisschen märkteln. Anschließend sind wir an einen vielversprechenden Einlauf in den Iseosee gefahren. Leider ist da nichts passiert. Auch im Fluss selbst ist nichts gegangen und die einzige Stelle wo massive Fische standen war bereits von Einheimischen besetzt. Also hat es mich zurück an die Uferpromenade gezogen, wo ich während des Märktelns Weißfische und Sonnenbarsche beobachtet hatte.

WhatsApp Image 2018 08 02 at 18.47.41Nach einiger Zeit konnten wir dann auch noch einen Erfolg feiern und ein Weißfisch hat sich auf meinen Excavator gestürzt. Wo auch immer der Fisch den Köder hin packen wollte, groß genug ihn zu schlucken war sein Maul auf keinen Fall! Aber egal, Fisch ist Fisch und wir haben wenigstens nicht geschneidert. Wir haben übrigens noch ein Lokal gefunden, zu dem wir am Abend zurück gefahren sind und das echt empfehlenswert ist. Die Bar Centrale hat eine sehr gut Küche – die leider nur über Mittag offen hat – super Snacks,  die ultimativen Eisbecher zu einem fairen Kurs und eine super Getränkekarte.

Weil wir gesehen haben wie viel Einheimische anwesend waren, haben wir am nächsten Mittag noch die Küche getestet und es nicht bereut. Du solltest unbedingt das rote Martin’s Bier probieren. Der Preis ist nicht ganz ohne, aber durch die Snacks die du dazu bekommst und den exzellenten Geschmack relativiert sich das sofort wieder. Im Prinzip brauchst du dazu kein Essen, außer du bist wirklich knapp vor dem Verhungern. Ein Bier mit dem dazu gelieferten gratis Häppchen ist ein ausreichender Mittagssnack.

Am Sonntag in der Früh bin ich vor der gemeinsamen Bootstour mit meiner Frau kurz werfen gegangen. Bereits nach kurzer Zeit konnte ich einen ordentlichen Hecht fangen.

HechtEigentlich war ich ja auf Bass aus und froh, dass es ohne Stahl so sauber gehakt war. Bei unserer abschließenden Schlepp und Wurf Tour über den total verkrauteten Endine See konnten wir dann beide noch einen Fisch fangen. Ein Barsch und ein Weißfisch – der erste Fisch meiner Frau – ließen sich einen Crank schmecken.

2016 0101 063552 006Stundenlanges Absuchen der zahlreich vorhandenen Seerosenfelder hat leider keinen Bass gebracht. Von den Einheimischen hat das aber niemanden gewundert. Es scheint ich bin ein bisschen ein Opfer des Internets und meines übermäßigen Enthusiasmus geworden. Aber trotz allem werde ich mich gerne an die schöne Zeit mit meiner Frau, den paar Fischen, dem Tretboot und den italienischen Getränken erinnern!


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