Abu Garcia Beast 175 F

[Werbung] Der Abu Garcia Beast 175 F ist ein JDM Swimbait den ich schon seit seiner Ankündigung im Auge hatte. Die Beschreibung und die Fotos sahen so vielversprechend aus, dass ich nicht anders konnte als mir zumindest einen der neuen Beast 175 F Swimbaits zu besorgen. Fotos und Zahlen sind aber noch nicht alles und darum war ich umso gespannter ob sich der Kauf als Reinfall oder als Erfolg herausstellen würde.

In Europa hat es auch schon einige Abu Garcia Hardbaits auf dem Markt gegeben, wie zum Beispiel die Hi-Lo Serie. Von daher ist es nichts absolut unerwartetes, dass die Firma einen Hardbait auf den Markt bringt. Böse Zungen behaupten, dass das Design dieses Swimbaits sehr stark von einer Japanischen Firma mit drei Buchstaben inspiriert ist. Aber selbst wenn dem so wäre, glaube ich, dass mit dem Abu Garcia Beast 175 F ein komplett anderer Kundenkreis angesprochen wird und es somit keinen wirklichen Grund gibt sich übermäßig aufzuregen oder wilde Vermutung anzustellen.

Was für mich zählt ist, ob Abu Garcia es mit dem Beast 175 F geschafft hat einen Swimbait zu bauen den ich mir auch ein zweites Mal kaufen würde oder nicht.

Optik des Abu Garcia Beast 175 F

Der Abu Garcia Beast 175 F ist 175 mm lang, 54 g schwer und wird aus ABS gefertigt. Laut der Pure Fishing Japan Website gibt es aktuell acht verschiedene Farbmuster. Die Farbe von dem Köder in diesem Artikel ist Matt Real Funa oder MRFNA. Ich habe sie gewählt, weil sie den im Bodensee häufig vorkommenden Döbeln recht ähnlich sieht.

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Am Anfang war ich von dem Druck des Schuppenkleides ein bisschen enttäuscht, weil da so ein bisschen türkise und violette Punkte drinnen sind, wie bei einem alten Röhrenfernseher der nicht richtig funktioniert. Aber mittlerweile habe ich mich damit angefreundet und empfinde es als ganz cool. Vielleicht ist das ja tatsächlich kein Versehen sondern Absicht gewesen um ein einzigartiges Farbmuster zu kreieren?

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Am Bauch des Beast 175 F sind zwei großzügige und flach Vertiefungen eingearbeitet. In diesen Vertiefungen findet man das Abu Logo und den Beast 175 F Aufdruck. Die Vertiefungen sind übrigens auch die richtige Stelle wenn man den Köder mit Klebegewichten zusätzlich beschweren möchte. Direkt über den zwei Vertiefungen liegen nämlich die Hauptgewichte des Beast 175 F. Das kann man auf Fotos von durchscheinenden Farbmustern perfekt erkennen.

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Es gibt aber auch noch eine zweite Möglichkeit das Sinkverhalten zu beeinflussen. Wenn man weiter nach unten kommen möchte mit dem Beast 175 F gibt es eine zweite Öse am Kinn in die man ein John Weight einhängen kann. Diese Gewichte gibt es dann auch in etwas gewichtigeren Ausführungen als die Klebesticker und somit kommt man dann auch auf deutlich mehr Tiefe.

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Das Gelenk des Abu Garcia Beast 175 F besteht aus zwei stabilen Scharnieren und hat ziemlich viel Spiel. Dieses Spiel ist wichtig für den typischen Lauf des Köders, den wir später noch genauer besprechen werden. So wie es aussieht ist dieses Gelenk nicht dafür designt, dass man den Köder auseinander nehmen kann, da es keine sichtbaren Schrauben gibt. Der Vorteil bei den nicht vorhandenen Schrauben ist, dass man sie auch nicht versehentlich verlieren kann.

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Die Haken wirken meiner Meinung nach ausreichend groß und scharf, wobei ich keine genaue Angabe zum Hersteller finden konnte.

Wandelbarkeit des Beast 175 F

Die große Besonderheit des Abu Garcia Beast 175 F ist seine Wandelbarkeit. Man kann mit nur einem Köder ganz viele verschiedene Situationen abdecken, ohne etwas zu verändern was nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Krass finde ich auch, dass der Köder in Japan deutlich unter 20 Euro kostet, trotz aller Zusatzteile die mitgeliefert werden.

Mitgeliefertes Zubehör

Der Abu Garcia Beast 175 F kommt zusammen mit ganz vielen Einzelteilen und einem Zip Bag. Rein theoretisch passt der Beat 175 F in den Zip Bag hinein, dafür muss man aber die Tauchschaufel abnehmen. Deshalb wohnt er bei mir ganz normal in der Box und nur das Zubehör kommt in den Zip Bag, damit es nicht verloren geht.

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Als Zubehör gibt es zwei runde Tauchschaufeln und zwei eckige Tauchschaufeln im Coffin Bill Design. Neben dem montierten Schwanz aus Gummi gibt es auch noch ein Colorado Blade und ein Schwanzteil aus Marabu Federn. Alles kann easy und ohne Werkzeug innerhalb von Sekunden ausgetauscht werden.

Der Abu Garcia Beast 175 F am Wasser

Wie das viele Zubehör und die Herstellerbeschreibung nahelegen, ist der Abu Garcia Beast 175 F ein Köder der extrem viele Stücke spielt. Dennoch muss ich gestehen, dass es schon Konfigurationen gibt die mir besonders gefallen und auf die ich mich fast ausschließlich konzentriere, weil sie mir am meisten Spaß machen. Ich nütze das komplette Potential des Beast 175 F auf keinen Fall restlos aus.

Der Abu Garcia Beast 175 F fliegt ziemlich gut, aber nicht überdurchschnittlich. Er hat das gleiche Helikopter Problem wie die meisten anderen Glidebaits auch. Außerdem ist er leichter als viele andere Glidebaits dieser Größe.

Abu Garcia Beast 175 F Schwanz Optionen

Es gibt die Möglichkeit den Marabu Feder Schwanz oder das Colorado Blade zu verwenden, aber meistens bin ich mit dem normalen Gummischwanz sehr glücklich. Der Austausch ist ganz einfach und schnell über das T-förmige Plastikteil möglich, dass man hinten am Schwanz ausklicken und einklicken kann.

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Das Colorado Blade spielt seine Stärken in trübem Wasser aus, weil es da für etwas mehr Flash und Sichtbarkeit sorgt. Ich angle aber meistens in sehr klarem Wasser. Beim Marabu Schwanz hat man den Vorteil, dass er sich in den Pausen aufbauscht und ein Nachläufer auch in Pausen zumindest eine subtile Bewegung sehen kann und ihm nicht langweilig wird. Je nach Köderfarbe hat der Marabu Schwanz übrigens eine angepasste Färbung.

Abu Garcia Beast 175 F Tauchschaufel Optionen

Interessant finde ich, dass es auf der Pure Fishing Website einen Hinweise darauf gibt woher das Design der Befestigung der Tauchschaufeln stammt. Unter „Remarks“ heißt es: „Used by Guncraft Co., Ltd. Design Registration 1300756“. Nachdem ich das Patent 1300756 beim Japanischen Patentamt gesucht habe, fand ich eine Zeichnung vom Gan Craft Osa und den Patent Halter Takanori Hiraiwa, der Designer bei Gan Craft ist.

Ich bin mir nicht sicher ob Abu Garcia dazu verpflichtet ist, aber ich finde es cool, dass man hier nachvollziehen kann woher gewisse Dinge stammen und auch das mit offenen Karten gespielt wird. Vermutlich ist das aber etwas das nicht jeder so spannend findet wie ich. Wenn du das so spannend findest wie ich, kannst du dir selbst aussuchen ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist.

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Wie dem auch sei, Abu Garcia liefert mit dem Beast 175 F vier Tauchschaufeln mit, mit denen man den Köder verändern kann. Es sind zwei Runde und zwei Tauchschaufeln im Coffin Design, wobei man die runden Tauchschaufeln auf zwei unterschiedliche Arten montieren kann. Die Tauchschaufeln entfernt man ganz einfach indem man sie gerade und zur Seite hin ausdreht.

Glide Mode ohne Tauchschaufel

Ohne Tauchschaufel bleibt der Abu Garcia Beast 175 F an der Oberfläche. Das Gleiten des Köders wird nicht ausgebremst und man hat quasi einen Topwater Glidebait, wobei es sich nicht um ein Wide Glide Wunder handelt.

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Der Lauf des Abu Garcia Beast 175 F ist dabei ziemlich aggressiv nach links und rechts, ohne dabei zu weit weg zu gleiten. Man kann sehr viele links, rechts Bewegungen auf sehr kurzer Distanz unterbringen. Das liegt unter Anderem an dem sehr offenen Gelenk das extrem viel Spielraum bietet.

Wenn man den Bait an der Oberfläche sehr zackig nach links und recht laufen lässt, hört man auch ein Geräusch das fast wie ein Popper klingt. Das kommt meiner Überzeugung nach aus dem Gelenk. Der hintere Teil ist nämlich einfach wie ein V geformt, aber der vordere Teil ist flach mit Seitenwänden, die sowas wie ein Popper Cup formen. Ich finde die Geräuschkulisse cool für Fische die von weiter her angelockt werden müssen.

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Die Führung ist absolut easy und wer mit anderen Glidebaits Erfahrung hat kann auch ganz bestimmt sofort mit dem Abu Garcia Beast 175 F umgehen.

Wake Mode mit Round Bill

Mit der steil nach unten gebogenen Round Bill ist der Abu Garcia Beast 175 F, bei entsprechend langsamer Führung, ein Wakebait. Bei höheren Geschwindigkeiten taucht er ab und entwickelt eine leichte Rolling Bewegung mit ausgeprägten Kopfschlägen nach links und rechts. Das hat so ein bisschen etwas von Hunting Action.

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Langsam geführt wird der Lauf komplett von den aggressiven Kopfschlägen nach links und rechts dominiert. Durch die Bremswirkung der Tauchschaufel bewegt er sich dabei kaum vorwärts und gleitet auch nicht wirklich nach links oder rechts. Es ist quasi ein Dead Walk an der Oberfläche. So kann man den Bait leicht recht lange in der heißen Zone halten.

Die krassesten Links und recht Schläge des Kopfes habe ich bei ganz kurzen und knackigen Bewegungen über die Kurbel meiner Baitcaster bekommen. Dabei reicht eine sechstel Drehung oft schon völlig aus. Um so wenig kurbeln zu können muss man sich ein bisschen zurückhalten und sich bewusst konzentrieren, aber dann geht das super.

Dead Walk und Cover Crank mit Coffin Bill

Mit mit der eckigen Tauchschaufel kommt man ein bisschen weiter hinunter in der Wassersäule. Pure Fishing empfiehlt diese Lippe wenn man Hindernisse im Wasser hat, da sie am besten vor Hängern schützt. Die breitere Lippe verringert die Chancen, dass der Haken irgendwo im Holz fasst.

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Außerdem wird diese Lippe für den Dead Walk angepriesen, wobei ich sagen muss, dass mir die runde, steile Lippe eigentlich besser gefällt für das Dead Walken. Sie funktionieren beide vergleichbar gut, nur mir gefällt es aktuell sehr wenn ich den Abu Garcia Beast 175 F sehr weit oder oder sogar an der Oberfläche führen kann.

Crank Mode mit Reverse Round Bill

Wenn man die runde Tauchschaufel umdreht und sie flach stehend montiert hat man noch eine weiter Option an der Hand. Mit der flacheren Tauchschaufel kommt der Abu Garcia Beast 175 F am weitesten hinunter. Mehr Tiefe erreicht man nur mit zusätzlicher Beschwerung am Kinn oder durch Klebegewichte am Bauch.

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Mit der runden Lippe hat man im Prinzip einen überdimensionierten zweiteiligen Crankbait. Aber auch hier sorgt die Beweglichkeit im Gelenk für ordentlich Bewegung, besonders wenn man den Köder mit kleineren und zackigeren Bewegungen über die Rolle führt.

Mein Fazit zum Abu Garcia Beast 175 F

Ich finde der Abu Garcia Beast 175 F ist ein Köder mit einem extrem guten Verhältnis zwischen Preis und Leistung. Klar gibt es schönere und noch ausgetüftelter Swimbaits und es gibt sogar Swimbaits die noch wandelbarer sind, aber für diesen Preis kann man sich definitiv nicht mehr erwarten. Wenn man seinen extrem exklusiven Swimbait nicht riskieren möchte an einem Spot mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Hänger zu haben, bietet der Abu Garcia Beast 175 F auf jeden Fall Vorteile.

Aber Vorsicht, auch wenn du den Abu Garcia Beast 175 F als Einstiegsdroge verwendest, lauern am Ende der Reise die richtig teuren Swimbaits. Aus diesem Grund glaube ich, dass der Beast 175 F den Herstellern von teureren und noch hochwertigeren Swimbaits auf Dauer mehr hilft als schadet!


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